Die letzten Jahre ging das Fernsehen mehr und mehr an mir vorbei. Ich muss auch gestehen dass sich das bis heute nicht geändert hat. Bewusst fernsehen tu ich nach wie vor nicht. Einige interessante Serien haben es seit dem letzten Jahr allerdings geschafft dafür zu sorgen, dass wenigstens ab und an die TV-Software meines Rechners programmiert wird um eine bestimmte Sendung aufzunehmen. Einige Perlen hat es in den letzten Monaten gegeben die ich mit wachsener Freude verfolge und auf baldige Fortsetzungen hoffe.
Auslöser dafür war die Entscheidung mehr Fitness zu treiben. Gänzlich ohne Motivation hielt es mich allerdings selten länger als 10 Minuten auf dem Trimmrad. Dank verschiedener Serien kann ich mehrmals die Woche zwischen 30 und 60 Minuten etwas für meine Kondition tun und werde dabei blendend unterhalten. Welche Serien das in der letzten Zeit waren und warum, erzähl ich euch.
Flashpoint
Die neueste Serie auf der Liste stellt die Serie Flashpoint dar. Actionfan war ich schon immer und gerade Spezialeinheiten und Commandos haben es mir angetan. Flashpoint geht allerdings angenehm überraschend andere Wege und verzichtet auf das klassisch patriotische Heldengetue.
Die Charaktere der Spezialeinheit SRU sind allesamt sehr glaubhaft inszeniert und keine Superhelden, sondern Polizisten mit privaten Problemen die sich über ganze Staffeln ziehen, und deren Entscheidungen in einem Einsatz weitreichende Folgen haben. Emotionen sind neben der Taktik und Technik der wichtigste Stützpfeiler der Serie. Ganz gleich ob ein verstörter Geiselnehmer oder Terroristische Aktionen.
Motive der „Bösewichte“ sind fast immer nachvollziehbar und erlauben Sympatien für die Personen die meist selbst in irgendeiner Form Opfer wurden. Auf die Weise schafft die Serie es einen guten Spagat zu bilden, der bis in die letzten fünf Minuten für Überraschungen sorgt und für einen guten Ausgang hoffen lässt, es dem Zuschauer aber auch erlaubt mit zu leiden wenn etwas dazwischen kommt. Die derzeit vier Staffeln haben mich bestens unterhalten.
American Horror Story
Ungewohnt dass eine TV-Serie erscheint die sich mit Grusel und Schockern auseinander setzt. Das Konzept der Serie ist ausgesprochen Interessant und derzeit noch in der ersten Staffel. Ein altes Haus in Amerika wechselt seine Bewohner häufiger als manche Leute ihre Unterwäsche.
Die meisten Eigentümer begehen angeblich Selbstmord was den Preis des Grundstücks in den Keller treibt. Doch jede Person hat irgendein düsteres Geheimnis das im Laufe der Zeit erst nach und nach ans Licht kommt und auf manchmal absurde Weise mit dem anderer Bewohner verstrickt ist.
Es fällt schwer etwas über die Geschichte und ihre Charaktere zu schreiben ohne Spoiler heran zu ziehen. Wer sich für intelligenten Horror ohne nennenswerte Gewalt und dafür viele Psychotrips interessiert, ist mit American Horror Story gut beraten. Mit den letzten Folgen wurde mir die Handlung allerdings etwas wirr, unübersichtlich und nachdem bekannt war wer wie mit wem in Verbindung stand, hat auch die Spannung etwas nachgelassen. Trotzdem warte ich gespannt auf die nächsten Folgen und wie es mit dem Haus weiter gehen mag.
The Walking Dead
Zombies, ich liebe sie seit Jahren. Seien es die blutrünstigen Trash-Filme Marke Braindead, Adrenalin treibende Exoten wie 28 Days Later, •Rec oder durchweg erheiternde Komödien vom Schlag eines Zombieland. Die schlurfenden, manchmal rennenden Toten gehören als Horrorfan zu meinen liebsten Kreaturen auf dem Bildschirm.
The Walking Dead verknüpft die Geschichte Überlebender, die nach dem Ausbruch einer weltweiten Seuche um ihr Überleben kämpfen. Dass neben der Suche nach Lebensmitteln und Versorgungsmaterial auch zwischenmenschliche Streitigkeiten anstehen überascht vermutlich weniger, gehört dies doch zum Grundbestand der meisten Serien.
Die Konflikte lösen in manchen Folgen die unweigerliche Frage aus, ob die Überlebenden untereinander, oder die wandelnden Toten die größere Gefahr darstellen. Grusel und Schocker darf man nicht erwarten und für ein FSK 18 Label präsentiert sich die Gewalt der Serie ausgesprochen zurückhaltend. Fans von Zombiefilmen, die gerne darüber fiebern ob und wie die Opfer aus ihren auswegslos wirkenden Situationen entkommen, kann ich die Serie aber guten Gewissens ans Herz legen.
Spartacus
Mit Spartacus Blood and Sand hab ich Ende 2010 meine Rückkehr zu Serien gefeiert. Die Trailer sahen interessant aus und die Serie konnte halten was sie versprach. Ein von den Kulissen her etwas surrealer, gekünstelter Stil, grobe Gewalt, Intrigen und Sex.
Gut letzterer war kein Argument und gerade in Blood and Sand so stilsicher wie Pornos mit Handlung. Nackte Haut und Sex als Publikumsmagnet. Die Geschichte der vergleichsweise kurzen ersten Staffel hingegen wusste zu begeistern. Anfangs noch überschaubar, etwas schmutzig und vorhersehbar, kamen mit jeder Folge weitere Puzzlestücke zusammen und eine Intriege ging über in eine noch Größere. Charaktere die in den ersten Folgen vertrauenserweckend schienen, zeigten zunehmend ihr hassenswertes Gesicht.
Die blutigen Kämpfe die in fast jeder Folge eine größere Präsenz aufweisen rechtfertigen das FSK-Label mehr als ausreichend. Blutfontänen, Gedärme und Verstümmelungen stehen an der Tagesordnung, wobei gerade die explizitesten Verletzungen stilistisch entfremdet wurden.
Mit Gods of the Arena folgte im letzten Jahr eine sechsteilige Ministaffel, in welcher die Geschichte vor Staffel 1 beleuchtet wurde. Motive und Denkweisen der Charaktere wurden beleuchtet und teils in ein ganz neues Licht gerückt. Durch mehr Einblicke in Handlung und persönliche Entwicklung der Charaktere, so wie weniger und stimmungsvoller integrierten Sexszenen, wurden die wenigen Mäkel die Blood and Sand aufwiesen nahezu beseitigt.
Derzeit die Serie auf deren Fortsetzung ich am meisten entgegen fiebere. Interessant wird vor allem, wie die Hauptrolle von Spartacus nach dem dahin scheiden Andy Whitfields mit veränderter Besetzung wirken wird. Gods of the Arena hat zum Glück vorgemacht, dass die Serie von mehreren Leitfiguren lebt und der Verzicht einzelner Charaktere der Serie nicht schadet.
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