Warum Schweine manchmal eben doch fliegen.

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Grafiken zum Nachdenken

Bäm! Voll in die Fresse. Die Nacht mal wieder kein Auge zubekommen weil gestern Nachmittag ein kurzes Nickerchen gehalten. Es ist die Tage wie verhext. Der Arbeitstress bringt meinen Biorhytmus vollkommen durcheinander. Wieder zwei Stunden im Bett gelegen, die Wand angestarrt und krampfhaft versucht dösrig zu werden. Hat nicht geklappt.

Hat auch vier Stunden vorher schon nicht geklappt, als ich wieder aufstand um etwas zu machen das produktiver ist. Und dann trifft mich auch noch dese Illustration wie ein kalter Waschlappen unmittelbar nach dem nicht vorhandenen Erwachen. Die üblichen Jux- und Scherzseiten die ich morgen fünf bis zehn Minuten lang durchstöbere durchwühlt und dabei auf die verkleinerte Grafik rechts gestoßen. Klar solche Grafiken sorgen oft dafür dass man sich in irgendeiner Weise darin wiedererkennt – ist sicherlich ein beabsichtiger, psychologischer Effekt.

Aber in diesem Fall saß ich nach lesen der Punkte da und… fühlte mich irgendwie schlecht. Ein Versuch eines Weckrufs, passend zu einer Nacht die ohne Schlaf von statten ging?

Vor zwei Beiträgen hab ich den Kauf erst erwähnt. Eigentlich käme ich sogar ganz ohne Handy aus. Ohne die Zeit in der Fahrschule, in der mich mein Fahrlehrer zwei, dreimal die Woche kontaktierte, könnte ich die Telefonate und Tage mit Internetsurfen im Jahr wahrscheinlich an einer, maximal an zwei Händen abzählen. Und trotzdem wurden über 100 Euro für ein neues Gerät ausgegeben. Klug? Nein, aber „want“.

Ich bin was Essen betrifft heikel, kein sonderlich großer Gemüsefreund und Mahlzeiten ohne Fleisch stimmen mich oft unzufrieden. Gestern Abend hatte ich eine scherzhafte Diskussion mit einer Bekannten, die von sich aussagte, sie würde nur Sonntags Fleisch essen. Sie wäre kein Tierfreund wenn sie Tiere nicht zum Fressen gern hätte. Aber wenn ich mir durch den Kopf gehen lasse was ich esse, dann fehlt es eindeutig an Abwechslung.

In der Zeit in der ich täglich eine halbe Stunde Sport gemacht habe kein Thema. Da waren drei bis vier Liter Wasser am Tag die Regel. Derzeit? Wenn ich die Flasche Cola von heute Nacht mit einberechne, dann komme ich auf einen Liter und ein halbes Glas für den kompletten Tag. Es braucht wohl nicht erwähnt werden welcher Anteil Wasser war. Dabei wäre es nicht einmal schwierig. So lange etwas da steht, trinke ich immer wieder. Aber aufstehen und Nachschub holen?

Der Punkt bei dem ich am meisten raus werfe und meinem Leben wohl den kleinsten Gefallen tue. Fastfood… weils schnell geht, man nicht dabei stehen muss (obwohl ich gerne koche… für mehrere) und man es bequem während der Arbeit essen kann. Bestimmt einmal die Woche  wird beim Lieferservice bestellt. Für das Geld könnte ich im Supermarkt drei, vier Pizzen bekommen. Schmeckt nicht so gut, enrspräche aber leicht zwei, drei Mahlzeiten statt einer. Mein einziger Trost ist, dass ich im Supermarkt selbst dann durchaus günstig und bewusst einkaufen kann.

In Sachen Aufmerksamkeit ist es bei mir weniger das Verlangen schnell mit einer Sache fertig zu werden. Nein ich gehöre zu der Sorte die sich nicht mit einer Sache auf einmal beschäftigen kann. Ich tue mich sehr schwer und brauche jedes Mal aufs Neue Überwindung alles andere abzuschalten, wenn ich Arbeiten erledige die ich nach Zeit berechne. Beim freien Arbeiten sind immer etliche Fenster, Programme und Nebenbeschäftigungen aktiv und der Fokus auf das Eigentliche geht gerne verloren.

Diesen Punkt sehe ich mit gemischten Gefühlen. Er wirkt dem vorherigen sehr ähnlich, bei dem ich vom Lieferservice spreche. Es würde eine Scheibe Brot mit Belag ebenso tun. Wahrscheinlich würde mir schon ein Apfel reichen. Aber wenn der Magen knurrt und der Kopf gerade mit unbefriedigender Arbeit brummt, dann wecken sich Gelüste von dicken, fetten, schmackhaften Bissen die auch Stunden später noch schwer im Magen liegen.

Pflanzen und Grüner Daumen? Ich hab seit Jahren keine Pflanzen mehr. Damals ging es ihnen überwiegend gut. Würde ich mich heute noch um sie kümmern? Ich schätze ich würde sie häufiger vergessen und verdrängen, selbst wenn sie keine drei Meter von mir entfernt ständen. Der Gedanke macht mir Sorgen.

Eine Papiertüte möchte ich mir nicht gleich überziehen, schämen tue ich mich auch nicht, nachdem ich im vergangenen Jahr in zwei Monaten regelmäßigen Trainings dauerhaft über 8 Kg abgenommen habe. Aber ja, eigentlich sollte ich häufiger zu Obst und Gemüse greifen. Obst wäre nicht einmal schwer. Habe in den zwei Monaten jeden Tag damit begonnen, mir nach dem Training einen Apfel klein zu schneiden und zusammen mit zwei Scheiben belegten Knäckebrot zu essen. Es wäre nicht schwierig, auch jetzt nicht. Aber irgendwie kommt nie die Lust auf. Und das obwohl mir Obst gut schmeckt. Es müsste wohl auf dem Tisch neben mir stehen um faire Chancen zu haben…

Mit der Vergleich der beiden Apples kann ich nicht viel anfangen. Trifft mich in keiner Hinsicht. Darüber bin ich auch irgendwie ganz froh.

Oh und ob ich mehr hinaus gehen und das Leben leben sollte. Das ist der Punkt in meinem Leben der die dringlichste Änderung benötigt. Ich sag mir immer: Meine Freunde sind in einer anderen Stadt, die Personen die mir wichtig waren weggezogen, in diesem kleinen Nest ist nichts geboten. Und selbst wenn es so ist. Grundlos vor die Türe gehen und einfach mal eine halbe Stunde nur durch die bekannte Gegend marschieren, wäre immer noch produktiver als gefühlte 80% des Tages wie vor den Bildschirm geklebt zu verbringen.

Ich starre auf die Tüte „süsse Beeren“, Schaumgummi mit Erdbeeraroma, scrolle in Gedanken hoch zu anderen Ernährungspunkten in dieser Liste und nicke abermals tief seufzend. Geschmack über Vernunft. Und je mehr Zucker und Aromen, desto weniger Chance hat meine nicht gerade große Vernunft.

Brauche ich Liebe? Nicht so sehr dass ich nicht ohne leben könnte. Ich sage mir sogar immer wieder dass es ganz gut ist wie es ist. Liebe, besonders wenn es schief läuft bringt unsäglich viel Leid mit. Selbst nach mehreren Versuchen hat es Monate nach dem letzten Aus vor eineinhalb Jahren gedauert, bis ich wieder halbwegs auf der Spur war. Ich würde mir einen solchen Zustand trotzdem wieder wünschen, an Jemand auf diese Weise denken können, mich unsäglich darüber freuen die Person wieder zu sehen. Aber sie würde für mich nie essentiell werden.

Ich brauche definitiv mehr Disziplin bei der Ernährung, weniger ungesundes Essen, obgleich dieses bereits reduziert wurde. Ich muss lernen mich auf weniger Dinge gleichzeit einzulassen um konzentrierter und zielstrebiger arbeiten zu können. Und in Folge dessen hoffentlich schneller fertig zu werden, um die gewonnene Zeit nicht mit dem Auffinden weiterer Infografiken zu verbrigen, sondern wieder anzufangen ernsthaft zu leben. Da draussen, fern vom Bildschirm. Ich frage mich ob dieser Weckruf mir dabei helfen wird, wenigstens ein paar Dinge zu ändern.

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